Sie sagen dem Plastikmüll den Kampf an: Eduardo Castaneda (34), Sergey Gladyshev (42) und Michael Sixl (30) haben den Plastikfrei-Supermarkt „GerneOhne“ gegründet
München – 5,9 Millionen Tonnen Verpackungen landen im Jahr in deutschen Mülleimern. Im Schnitt schmeißt jeder Bayer 64 Kilo Plastik, Aluminium oder Glas weg. „Das wollen wir ändern!“, sagt Michael Sixl (30), Mitgründer des Unverpackt-Supermarkts GerneOhne, zu BILD.
Seit Juli ist das Münchner Start-up auf dem Online-Markt. 100 Produkte haben sie im Sortiment. „Aktuell sind es haltbare und trockene Produkte wie Müsli, Kaffee oder Gewürze. Es kommen aber kontinuierlich neue Produkte dazu. Geplant sind auch Hygiene- und Reinigungsprodukte“, so der Gründer.
Jedes Produkt kommt in wiederverwendbaren Einmachgläsern zum Kunden. Sixl: „Wir beziehen die Lebensmittel von nachhaltigen Bio-Produzenten, die auf die Einweg-Verpackungen komplett verzichten und füllen sie aus großen Behältnissen oder Säcken in wiederverwendbare Gläser.“
Die Mehrheit der Produkte wird vom Hersteller plastikfrei zu GerneOhne geliefert. „Viele Waren erhalten wir schon in großen, wiederverwendbaren Eimern – zum Beispiel die Kaffeebohnen, Tee, teilweise Müsli. Da wollen wir mit allen Produkten hin“, sagt der Gründer.
In solchen Einmachgläsern kommen Nudeln, Nüsse und Chips an – die Gläser können innerhalb von 4 Wochen kostenlos an GernOhne zurückgeschickt werden, danach werden 1 Euro Pfand pro Glas fällig
BILD hat bei GerneOhne bestellt. Von Plastik keine Spur! Was aber auffällt: In den Schoko-Cookies ist Palmfett enthalten – für die Gewinnung werden Regenwälder abgeholzt. Auch weit gereiste Goji-Beeren, Quinoa und Chili-Flocken sind im Sortiment.
Das Glas Gummibärchen (310 Gramm) liegt bei 4,14 Euro, die Vollkorn-Penne (390 Gramm) 1,66 Euro und 880 Gramm Dinkelmehl kosten 4,77 Euro. Unter einem Bestellwert von 69 Euro kommen 4,90€ für den klimaneutralen Versand dazu. „Der Transport wird mit Klimaschutzprojekten ausgeglichen.“
Topseller: Crunchy Schoko-Müsli und Pinienkerne.
Sixl: „Mit GerneOhne wollen wir der Plastikflut entgegenwirken. Gerade durch Corona waren wir viel zuhause und haben realisiert, wie viel Müll schon in einem Haushalt anfällt. Das muss sich ändern.“