Der Konsum von Alkohol geht mit einer Vielzahl an Risiken einher, die mit teilweise schwerwiegenden Erkrankungen verbunden sind. Weniger zu trinken, kann also ein gutes Ziel sein, um der Gesundheit etwas Gutes zu tun. Eine Studie hat jetzt nachgewiesen, dass die Größe des Glases einen Einfluss auf den Alkoholkonsum hat. Sollten wir ab jetzt also nur noch aus kleinen Gläsern trinken?
Wein ist laut den Forschenden das am häufigsten getrunkene alkoholische Getränk in Europa. Im vergangenen Jahr lag der Weinkonsum in Deutschland pro Kopf bei rund 20,7 Litern. Somit wird auch deutlich, dass der Weinkonsum während der Pandemie nicht gestiegen ist, sich jedoch nach Hause verlegt hat.
Laut einer Studie, die im Fachblatt Addition veröffentlicht wurde, reicht es bereits aus, kleinere Gläser zu verwenden, um den Alkoholkonsum erheblich zu reduzieren - wenn man das denn möchte.
Die Verwendung kleinerer Gläser könnte also eine sinnvolle Maßnahme sein, um vielen Menschen ein gesünderes Leben zu ermöglichen. Innerhalb der Studie, die unter Beteiligung von Fachleuten der University of Cambridge durchgeführt wurde, wurde verglichen, wie es sich auf den Weinkonsum auswirkt, wenn Menschen den Wein aus kleinen Flaschen oder kleinen Gläsern zu sich nehmen.
An der Studie nahmen insgesamt 260 Haushalte teil, in denen mindestens zwei Flaschen Wein a 0,75 l pro Woche konsumiert werden. Diese Gruppe wurde zufällig in zwei Teilgruppen eingeteilt: Eine Gruppe kaufte eine vorher festgelegte Weinmenge in kleinen Flaschen a 375 ml, während die andere Gruppe dieselbe Menge in 750 ml Flaschen kaufte.
Der Wein sollte dann während zweier 14-tägiger Testzeiträume konsumiert werden. Gleichzeitig wurde in der Studie untersucht, wie es sich auswirkt, wenn für den Wein kleine Gläser verwendet werden. Die Teilnehmenden erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder kleine Gläser a 290 ml oder große Gläser a 350 ml, aus denen der Wein getrunken werden sollte.
Rund 83 % aller Haushalte beendeten die Studie gemäß Protokoll und wurden in die primäre Analyse einbezogen. Dabei wurde deutlich, dass die Verwendung kleinerer Flaschen und Gläser tatsächlich Auswirkungen auf die eingenommene Menge Wein hat.
Der Ergebnisse waren überraschend: So tranken die Haushalte, in denen aus den kleinen Flaschen getrunken wurde, durchschnittlich 145,7 Milliliter weniger Wein. Im Vergleich zu der Gruppe, die den Wein aus großen Flaschen getrunken hatte, macht das einen Unterschied von 3,6 % weniger Wein.
Die Haushalte, die aus kleinen Gläsern getrunken hat, konsumierten sogar ganze 253,3 Milliliter weniger Wein. Das sind im Vergleich zu der Gruppe, mit den großen Gläsern, 6,5 % Unterschied.
Eine Verwendung von kleinen Gläsern kann den Weinkonsum also eindeutig reduzieren, wohingegen beim Trinken von kleineren Flaschen nur ein marginaler Unterschied feststellbar war.
Es ist bekannt, dass viele Restaurants Wein in großen Gläsern verkaufen, um den Absatz zu erhöhen. Die Größe der Weingläser hat in der Gastronomie laut der Studie in den letzten drei Jahrzehnten drastisch zugenommen.
Eine Verringerung der Größe von Weingläsern in Privathaushalten könnte einen Beitrag zur Maßnahme zur Reduzierung des Alkoholkonsums leisten. So sind die Forschenden der Meinung, dass eine Preisgestaltung für Gläser je nach ihrem Fassungsvermögen die Nachfrage nach kleinen Gläsern erhöhen kann. Zudem kann eine Regulierung der Glasgrößen in Restaurants oder Bars zu einer Veränderung der sozialen Normen für die akzeptable Größe von Gläsern beitragen.
Eine daraus resultierende Verringerung des Alkoholkonsums hätte weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft, da Alkohol das Risiko für viele Krankheiten erhöht. Diese umfassen beispielsweise eine Vielzahl von Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-zwei Diabetes.
Ein Glas Rotwein am Tag ist gut für das Herz - oder? Wissenschaftler haben die Auswirkungen von täglichem Alkoholkonsum auf Herzerkrankungen untersucht und herausgefunden: Dieser Mythos kann manchen Menschen gefährlich werden. Selbst bei gesunden Menschen ohne Vorerkrankungen: Forscher haben herausgefunden, dass durch regelmäßigen Alkoholkonsum das Risiko für Vorhofflimmern gesteigert werden kann. Eine repräsentative Studie des Universitären Herz- und Gefäßzentrums Hamburgs analysierte dabei unter anderem den Zusammenhang von einem regelmäßig konsumierten Glas Wein und der Herzgesundheit. Denn gilt ein Glas Rotwein am Tag nicht sogar als gesund?
Dora Csengeri vom Universitären Herz- und Gefäßzentrums Hamburg erläutert die Ergebnisse wie folgt: "Die Personen mit dem moderaten Alkoholkonsum hatten im Vergleich zu abstinenten Menschen ein 16 Prozent höheres Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken. Rund 6000 der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer erlitten in dieser Zeit erstmalig Vorhofflimmern." Die Kardiologin Csengeri bestätigt dahingehend den Zusammenhang zwischen bereits geringem Alkoholkonsum und einem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern.
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Der Mythos, dass ein Glas Wein pro Tag gesund sein soll, hält sich bereits seit vielen Jahren. Allerdings kann regelmäßiger Alkoholkonsum das Risiko für Vorhofflimmern steigern. Selbst bei geringem Konsum kann dieses bereits ansteigen, so ist schon von kleinsten Mengen abzuraten.
Allerdings ist es auch so, dass 20 Gramm Alkohol pro Tag eine gewisse protektive Wirkung haben. Diese Wirkung bezieht sich jedoch nur auf Herzinsuffizienz und Herzinfarkte, keinesfalls auf Vorhofflimmern. Menschen mit Vorhofflimmern sollten den Alkoholkonsum generell stark zurückfahren oder sogar komplett darauf verzichten.
Wer regelmäßig Alkohol trinkt, der sollte sich des Risikos bewusst sein. Wer dagegen nur ab und zu ein Glas Wein trinkt, der muss sich keine Sorgen machen, an einem Vorhofflimmern zu leiden. Kleinere Gläser zu verwenden, kann jedenfalls nicht schaden.
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